Dorothee Sölle-Preis 2011 an Fanny Dethloff

IKvu, 15.04.2011, Oscar-Romero-Haus, Bonn

Dorothee Sölle-Preis 2011 an Fanny Dethloff: Würdigung ihres flüchtlingspolitischen Engagements. Preisverleihung während des Dresdner Kirchentags am 2. Juni 2011

Der „Dorothee Sölle-Preis für Aufrechten Gang“ wird vom Ökumenischen Netzwerk Initiative Kirche von unten (IKvu)  2011 zum ersten Mal  vergeben. 

Der Preis erinnert an die evangelische Theologin Dorothee Sölle (1929 – 2003), die in ihren Gedichten, Reden und Büchern Zeichen der Hoffnung für die gesellschaftlichen und kirchlichen Emanzipationsprozesse setzte. „Sie hat nie einen religiösen Satz gedacht oder gesagt, den sie nicht auch abgetastet hätte nach seinen politischen Konsequenzen“, beschrieb der Theologe Fulbert Steffensky einmal den Ansatz seiner Frau Dorothee.

 

Als radikale Friedensaktivistin, als Kapitalismus- und Wohlstandskritikerin stand Dorothee Sölle oft quer zu ihrer Kirche. Sie reflektierte die spirituelle Dimension des Widerstandes gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung und inspiriert dadurch auch über ihren Tod hinaus die Arbeit der „Kirche von unten“.

 

Erste Preisträgerin ist die Pastorin FANNY DETHLOFF (51), seit 2002 Beauftragte für Menschenrechte, Migration und Flucht der Nordelbischen Ev.-Luth.Kirche. Seit 2004 ist sie Bundesvorsitzende der Ökumenischen Bundesarbeitsgemeinschaft Asyl in der Kirche e.V. und seit 2010 im Vorstand der Platform for International Cooperation on Undocumented Migrants (Picum).

 

Unerschrocken und leidenschaftlich setzt sich Fanny Dethloff seit vielen Jahren für Flüchtlinge, für illegalisierte Menschen, für Menschen in der Abschiebehaft, für ein umfassendes Bleiberecht ein. Sie skandalisiert unentwegt die menschenrechtswidrigen Zustände an den EU-Außengrenzen und organisiert Kontakte und Strukturen der Hilfe für Flüchtlinge im europäischen Kontext. Ihre Arbeit reflektiert sie immer wieder in Predigten und Texten. Seit Anfang dieser Woche und noch bis 24. April hält sich Fanny Dethloff auf Malta auf, um sich dort im Kontakt mit maltesischen Flüchtlingsgruppen über die prekäre Situation der Flüchtlinge zu informieren.

 

Die öffentliche Preisverleihung findet am 2. Juni 2011 in Dresden statt, sie ist Teil des Programms des 33. Deutschen Evangelischen Kirchentages: 11–13 Uhr im „Zentrum Bibel“ (Eventwerk, Hermann-Mende-Straße 1).

 

Die Laudatio halten Prof. Dr. Renate WIND, Biographin von Dorothee Sölle, und Dr. Uwe- Karsten PLISCH, Theologischer Referent der Evangelischen StudentInnengemeinde in Deutschland (ESG). 

 

Am Nachmittag desselben Tages finden im „Zentrum Bibel“ weitere Veranstaltungen zu Dorothee Sölle mit Prof. Dr. Renate WIND, Prof. Dr. Luise SCHOTTROFF und Prof. Martin RUMSCHEIDT statt.

 

Bernd Hans Göhrig
Bundesgeschäftsführer  

 

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Kontakt: 

 

Wolf Gunter Brügmann-Friedeborn
IKvu-Sprecher  
Fon: 069 – 76 27 39

 

Bernd Hans Göhrig
Bundesgeschäftsführer
Mobil: 0179 – 52 44 075

 

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Initiative Kirche von unten (IKvu) ist ein ökumenisches Netzwerk von 37 Basisgemeinden, kirchen- und gesellschaftskritischen Gruppen in der Tradition des politischen Linkskatholizismus und -protestantismus und der Befreiungstheologie. 

 

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Ökumenisches Netzwerk Initiative Kirche von unten (IKvu)
Oscar-Romero-Haus, Heerstraße 205, 53111 Bonn